Verkehrskonzept

Stellungnahme zum geplanten Verkehrskonzept der Stadt Wassenberg

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Erwartung der WFW Fraktion bezüglich der Erläuterungen des Büros MWM im Planungs, Umwelt- und Klimaausschuss vom 20.01.2022 wurden leider vollumfänglich erfüllt. Wie aus unserer Sicht befürchtet, wurde nicht im Ansatz ein ganzheitliches Verkehrskonzept mit festgelegten Zielen und einer Ausrichtung für die Zukunft diskutiert. Viel mehr wurden einzelne Maßnahmen mit vielen idealistischen Zielen ohne valide Hintergrundinformationen besprochen. Dies möchten wir gerne an dem Beispiel Graf Gerhard Straße erläutern.

Hier sprach der Vertreter des Büros MWM über den erzieherischen Gedanken, den Verkehrsfluss durch eine unbequeme Verkehrsführung zu ändern. Er ergänzte seine Ausführungen bezüglich des jetzigen Verkehrs im Bereich Graf Gerhard, das gefühlt nur max. 50% Zielverkehr und der Rest Durchgangsverkehr wäre. Gestatten sie uns an dieser Stelle die Frage, ob gefühlte Werte jetzt Grundlage einer validen Planung sind!? Selbst als Vertreter des für diese Verkehrsmaßnahme verantwortlichen Büros musste er zugeben, dass die Engstelle an der Graf Gerhard Straße viele Probleme im fließenden Verkehr mit dem ÖPNV, der Müllbeseitigung, der Fahrten von Einsatzkräften und vieles mehr mit sich einher bringt. Hier appelliert er an das Verhalten der Autofahrer und fordert eine defensive Fahrweise. Meine Damen und Herren, die diese Stellungnahme lesen, nach unserer Auffassung ist diese Maßnahme zur Verkehrsberuhigung schlichtweg gescheitert. Hier wird eine vermeintliche verkehrserziehende Maßnahme nicht auf Kosten des fließenden Verkehrs, sondern auf Kosten der Anwohner (gestört durch Hubkonzerte und lautstarken Auseinandersetzungen), der Fahrer im ÖPNV, der Mitarbeiter im Rettungsdienst und allen anderen Einsatzkräften, so wie vieler mehr getroffen.

Unser Vertrauen in das mit der Planung beauftragte Büro ist allein durch die oben beschriebene Umsetzung, gelinde gesagt, nicht sehr groß.

Nach Meinung der WFW sollten in einem Verkehrskonzept zuallererst Ziele klar definiert werden, anschließend sollte ein Planungsbüro verschieden ganzheitliche Möglichkeiten zur Umsetzung erarbeiten und Lösungsvorschläge präsentieren. Das Ganze mit Hinblick auf Zukunft fähige Technologien und Standards. Die Beurteilung der Maßnahmen sollten nach unserer Auffassung zunächst an Computermodellen getestet und so valide untermauert werden. Uns ist bewusst, dass dieser Ansatz sicherlich einen finanziellen Mehraufwand bedeutet, sich aber unserer Meinung nach in Zukunft auszahlen wird.

Die jetzige Vorgehensweise lehnen wir ab, da wir befürchten, dass wir durch eine Vielzahl von einzelmaßnahmen Probleme verlagern und zusätzlich neue schaffen werden.

 

 

WFW Fraktion

 

Wassenberg, 05.02.2022